Drei neue Follower…
3 NEUE FOLLOWER? Zwei Polizisten und einen Psychiater…
Beim „Social Media shut-down“ letzte Woche kam mir diese kurze Satire in den Sinn:
„Seit gestern funktioniert mein Facebook Account nicht mehr. Deswegen erzähle ich jetzt den Leuten auf der Straße, was ich esse, was ich am liebsten tue und was ich überhaupt nicht mag. Ich winke allen zu und manche stupse ich auch einfach an und frage, ob sie meine neuen Freunde werden wollen. Ich verteile Herzchen, und kommentiere viele Unterhaltungen. Und siehe da: Ich habe schon drei neue Follower:
Zwei Polizisten und einen Psychiater…“
Mir spricht das sehr aus der Seele, und auch das Buch „Günther hat sein Käsebrot fotografiert. 342 Freunden gefällt das“ hatte ich mir sofort gekauft. Der Titel hat vieles auf den Punkt gebracht, was ich manchmal über Soziale Medien und die darin veröffentlichten Inhalte denke.
Um es konkret und persönlich auszudrücken – auch auf die Gefahr hin als „un-empathisch“ oder asozial gesehen zu werden: Mich interessiert es tatsächlich nicht, wann wer zum ersten Mal im Frühling seinen Pool putzt, und im Herbst wieder winterfest macht. Auch interessiert es mich nicht, manche Blogger(innen) in verschiedenen Zimmern zu sehen. Jedes Mal mit einer anderen Bluse und immer mit dem Handy in der Hand und einem schiefen Kopf dazu.
Ich finde es auch etwas schräg, wenn die „natürliche“ Super-Bloggerin (100.000 Follower+) romantisch neben dem blühenden Raps-Feld mit strahlend weisser Bluse Fahrrad fährt, und „rein zufällig“ in ihrem Fahrrad-Korb nichts anderes als eine Packung Waschmittel der Marke Ari… herumführt. Dann frage ich mich, für wie blöd die Konsumenten gehalten werden. Da lobe ich mir die gute alte „bezahlte“ Werbung, da weiss man noch, was Sache ist.
Aber in Wahrheit ist es wohl wie „im richtigen Leben“: Es gibt Menschen, die einen „zumüllen“ mit allen möglichen Themen. Ohne darüber zu reflektieren, ob das für das Gegenüber überhaupt relevant ist. Oder mit Problemen, für die sie gar keine Lösung wollen. Oder irgendwelche Rollen spielen, die nicht authentisch sind.
Doch – ebenso wie im richtigen Leben – stösst man immer wieder auf Menschen, die einen mit spannenden Themen inspirieren. Mit Gedanken, die einen weiterbringen, und mit Inputs, die zum Nachdenken oder Nachmachen anregen. Und die dabei ganz authentisch sind.
Und, nachdem ich mich (nach langem Ringen) selbst mehr für die Sozialen Medien geöffnet habe, durfte ich nun auch virtuell einige solcher Menschen kennenlernen. Vor allem Blogger, die anderen wirklich Mehrwert bringen, und ihre Blogs und Post aus Überzeugung und Freude machen. Nicht für 1.000.000 plus Follower, aber doch für viele, weil ihre Inhalte überzeugen und für eine bestimmte Zielgruppe relevant sind: Rezepte für schnelle Mahlzeiten, Tipps für Mütter etc. Einigen von ihnen habe ich meine Produkte gesendet – ganz ohne Auflagen, lediglich zum Testen. Ich bin dafür reich beschenkt worden: Mit objektiven Kommentaren, schönen Bildern aus neuen Perspektiven, Anwendungsbeispielen und Rezepten, die ich noch nicht kannte, und die andere sicher auch interessieren. (Also mich interessieren immer einfach nachvollziehbare Rezepte, die schnell gehen, das löst gleich 2 Probleme für mich: Dass ich wenig Zeit habe UND nicht gut oder kreativ koche ;o)).
Ein riesengrosses Dankeschön an die Blogger, die ich in den letzten Wochen kennenlernen durfte. Danke dafür, dass Ihr so einen tollen Job macht – aus Leidenschaft, freiwillig und für Eure Follower, und nicht fürs Geld. Und ich habe auch wieder mal etwas gelernt: Dass es sich manchmal lohnt, sich nicht gleich gegen etwas zu versperren, von dem man nur die halbe Wahrheit kennt…